Aargauisches Gesangfest '09

Zofingen, 12. & 13. September 2009

 

Der Frauen- und Männerchor Ottoberg (FuM-Chor Ottoberg)

am Aargauischen Gesangfest in Zofingen und auf der Chorreise

Gut, sehr gut, sehr schön…ist das eine Wortsteigerung, sind das Adjektive,

oder Prädikate? - Wie auch immer: Gut war, dass am Samstagmorgen, 12. September, 07.29 Uhr, alle angemeldeten 21 Sängerinnen und Sänger, samt unserer Dirigentin Karin Bonderer, im Zug sassen; „sehr gut“ war das Prädikat, das wir uns in Zofingen ersungen haben; sehr schön war die Chorreise, perfekt organisiert von Peter und Vreni Jünger. - Damit wäre das Wesentliche über unseren Chor-Ausflug bereits gesagt. Aber, schmücken wir den Bericht doch noch ein wenig aus.

 

Noch im Hoch des „sehr gut“ vom sgf08 in Weinfelden, suchte der FuM-Chor Ottoberg auch für das Jahr 2009 eine neue Herausforderung. Alle zwei Jahre gibt’s eine zweitägige Chorreise. So will es die Tradition. Doch ein solcher Ausflug muss nicht nur ein geographisches Ziel haben, er darf auch einmal mit einem gesanglichen Ziel verbunden werden. Das fand Ka-rin Bonderer an unserer letzten Jahresversammlung - und wir stimmten ihr zu. - So reisen wir am 12./13. September ans Aargauische Gesangfest nach Zofingen. Die Noten für unseren Chor-Vortrag bleiben zu Hause, im Reisegepäck sind nur die „Singbüchli für unterwegs“. In Zofingen werden wir charmant von unserer Chorbegleiterin Marlies am Bahnhof empfangen, zur Gepäckabgabe ins Hotel „Engel“ begleitet und von dort nach Streng-elbach zur evangelischen Kirche geführt. Einsingen, gedanklich einstim-men, durchatmen, beruhigen, freundliche Gesichter aufsetzen - Karin lebt es uns vor…und dann um 11.30 Uhr unser grosser Auftritt. Leicht nervös die einen, ruhiger einige wenige und eine Sängerin so ruhig, dass sie „solo“ hätte singen können! Ein verstohlener Blick zu den gestrengen Herren Ex-perten oben auf der Empore, dann die Ansage unseres Chors und unserer Lieder….Karin nimmt uns lächelnd in den Bann, und: „A one a two, a one, two, three…und weil es so mitreissend ist gleich nochmals, aber diesmal mit Ton….und das „Swing the Prelude“ swingt, wir swingen rhythmisch mit. Ganz gegensätzlich, Ruhe ausströmend, klingt das Lied „Abend wird es wieder“: Glocken läuten den Abend ein, Frieden säuselt hernieder, die Welt ruht. Mit dem altrussischen Kirchengesang „Tebje Pajom“, fast schwer-mütig, aber klanglich tiefgehend, beschliessen wir unseren Chorvortrag. Langanhaltender Applaus belohnt uns. Zunicken und zuflüsternde lobende Worte von Seiten des Publikums lassen uns beim Ausmarschieren auf eine gute Bewertung hoffen. Hoffen müssen wir allerdings bis am Abend. Dem Experten hat’s gefallen! Er lobt die Ausgewogenheit der Liederwahl, er lobt unseren Gesang. Nur beim „Tebje“, dort wo wir uns immer so sicher fühlen, muss etwas bei Takt 18 gewesen sein!!?? Doch wir bekommen ein “sehr gut“, wir sind happy. Wir haben unser heimlich erhofftes Ziel erreicht. Bravo Karin! Bravo alle! Das intensive Ueben hat sich einmal mehr gelohnt!

 

Mit Ständchen singen am Nachmittag in der Altstadt erfreuen wir die „Zaun-gäste“, und auf einem Entdeckungsbummel durch die „schönste Kleinstadt der Schweiz“, wie das oft zu recht gesagt wird, erleben wir Zofingen. Ein gesponserter Apéro und ein feines Nachtessen heben unsere Stimmung und beleben(?)die Stimmen, die wir erst spät in der Nacht beim Schlummertrunk im lauschigen Innenhof des „Fédéral“, nach Wechselgesängen mit dem Appenzeller Panoramachor, bei - wie könnte es da anders sein - einem (letzten) „Appenzeller“ ausklingen lassen.  Nach einer „himmlischen“ Nacht im „Engel“, von Engeln - mit und ohne Flügel - bewacht, erwartet uns am Sonntagmorgen ein Oldtimer-Postauto, Saurer 1963,  zum Ausflug ins Emmental. Alois, unser Chauffeur, ein riesen Oldtimer-Fan, strahlt hinter seinem grossen Steuerrad. Er fährt uns, Geschichten erzählend, durch das „Aemmital“ mit seinen sanften Hügeln, vorbei an Blumen geschmückten Bauernhäusern mit den weit ausladenden Walmdächern. Friedlich - noch - geht’s dann weiter zum Aussichtspunkt Lueg, mit seinem Kavalleriedenkmal - errichtet für die 1918 an der Spanischen Grippe gestorbenen Berner Kavalleristen -, zum Mittagessen am Ursprungsort des echten Schweizer Emmentaler, nach Affoltern i.E., auch Cheesvillage genannt. Am Nachmittag werden wir dann noch so richtig verhext  im „Hexehüsli“ im Hornbachtal. Hexen mit und ohne Besen empfangen uns im Garten. Hunderte von Hexen, Spinnen, Mäuse, Ratten hängen im „Hexehüsli“ an der Decke“. Ein lautes Wort, ein Klatschen und die Hexen kichern dreckig, tanzen in der Luft, Mäuse und andere Viecher fliegen um unsere Köpfe, Spinnen fallen auf uns herab - Geschrei und Gelächter der Hexenhaus-Gäste. - Ohne grosses Geschrei dann geht die Fahrt zurück nach Zofingen - Weinfelden.

 

Sehr schön war’s, sehr gut war’s, gute Erinnerungen werden bleiben.

Für den FuM-Chor Ottoberg: Fredy Lüthy                             Ende September 2009