Jahresbericht Januar – Dezember 2015                Jahr 16

 ___________________________________________________________________________________________________________________

 

War das eine Freude! Präsident Hansruedi Studer durfte zur Jahresversammlung vom Dienstag, 10. Februar,  alle 26 Chormitglieder begrüssen, und von den 10 Märando-Singern gab’s lediglich eine Entschuldigung, und zwei waren eines Missverständnisses wegen leider nicht da. Gehoben war die Stimmung, denn dem geschäftlichen Teil ging ein Apéro im „Partyraum“ des umgestalteten Bierdepots und ein feines Nachtessen im „Isebähnli“ voraus. Der Apéro mit Häpplis war allerdings von einem Wermutstropfen begleitet, denn er wurde uns von Patrik Anwander leider als Chor-Austritt- und Abschiedstrunk offeriert. Der Präsident würdigte ihn denn auch nicht nur als Tenor-Sänger, sondern vor allem für seine Verdienste, war er doch, kaum 2 Jahre im Chor, während den letzten 15 Jahren Aktuar, und seine jeweils verlesenen - fast legendären - Protokolle waren stets perfekt verfasst. Ebenfalls mit Dank verabschiedet wurden Ruth Ueltschi nach 51 und Tenöse Heidi Sutter nach 4 Chorjahren. Erfreulich ist jedoch, dass die 3 Austritte mit den 3 Neumitgliedern, Christine und Walter Hug und Werner Stütz gleich wieder ausgeglichen werden konnten. Sie wurden - wie es sich statutengemäss gehört - offiziell und mit Freude in den Chor aufgenommen, und das natürlich mit grosser Akklamation. Auch im Vorstand gab’s eine Rotation: Nach 15 Jahren Mitgliedschaft trat Franz Tschann zurück und tauschte mit seiner Frau Vreni. Applaus für Vreni, Applaus und Dank an Franz für sein Mitwirken im Vorstand. Alles weitere über die letzte GV erfuhren wir aus Patrik’s umfassendem Protokoll.

 

Vom erhofften Grossaufmarsch zur ersten Probe vom 17. Februar konnte nicht die Rede sein. Die Grippewelle legte bedauerlicherweise auch einige Chormitglieder flach…und einige lagen auch bei den zwei folgenden Proben noch darnieder. So kam es, zusammen mit andern Entschuldigungen, zu einem mageren Start ins neue Chorjahr. Nicht lustig für Karin, doch das Gesangsgrüppchen versuchte sein Bestes zu geben. Dafür fanden wir Zeit, Märando- und Ottoberger-Noten für gemeinsame Lieder auszutauschen und einzuordnen.

 

Erfreulich war der Dienstag, 24.03., nicht nur des guten Probebesuchs wegen, da gab’s auch noch zwei gute Nachrichten! Zum einen gab es freudigen Applaus für Märando-Präsident Bruno und die Märando-Freundinnen und -Freunde. An der Märando Jahresversammlung vom 18.03. wurde von der grossen Mehrheit ein Zusammengehen mit uns beschlossen. Die Modalitäten und die Art des Zusammenschlusses sollen vor unserer nächsten GV geregelt werden. - Und zum andern: Karin hatte eine Eingebung - sozusagen ein kreatives Frühlingserwachen (aber wann ist sie nicht kreativ!). Die Lieder- und Konzert-Idee ist geboren und im groben Rahmen skizziert: Evergreens, Hits, Ohrwürmer im Bereich Klassik, Operette, Schlager, Pop und Kirche. Wir haben eine virtuose Pianistin und Organistin die uns begleiten wird, und wir haben in den eigenen Reihen den Keyboard-Music-Man Rino, der uns mit weiterer Begleitung aus seiner Band poppig-rhythmisch mitreissen wird.

 

Der Mai ist gekommen, die Sänger schwärmen aus! Kurz vor 19.00 Uhr des 5. Mai scharten sich die Maibummler auf dem Parkplatz des „Sonnenhof“ in Siegerhausen. Doch die Abend-Sonne machte uns nicht gerade den Hof, sie und Freund Petrus liessen uns wortwörtlich im Regen stehen. Kaum abmarschiert, wurden Schirme aufgespannt, Kapuzen hochgezogen und Pelerinen übergeworfen. Wir aber trotzten fröhlich daher schreitend Wind und Wetter. Unter den schützenden Bäumen am Bommerweiher prosteten wir uns zu beim Apéro mit Franzen’s süffigem „Müürliwii“ und schnabulierten - wie alle Jahre wieder  - von Vreni Tschann’s feinem Speckgugelhopf. Mit einem Fitnessteller und den nicht fehlen dürfenden Pommes, wurden wir nach dieser kleinen Weiher-Rundwanderung wieder total fit…und weihten bei Geselligkeit und Geplauder singend unser neues Liederbüchlein ein. – Vielen Dank, Vreni und Franz, für die erneute Organisation des Maibummels, der im Sinne Eures diesjährigen Mottos in einem Satz erzählt hätte werden können: MBP, Maibummel, Bommerweiher, Pommes. Aber der Schreiberling vom Dienst konnte eine Ausschmückung nicht lassen. (s. auch Bericht und Fotos auf Peters Chor-Homepage.)

 

Überraschend gross war der Aufmarsch am Samstag, 20. Juni, zum Singen im Altersheim Bannau Weinfelden und im Alterszentrum Bussnang. Mit einigen humorvollen Worten stimmte Karin die Leute gleich zu Beginn zum Mitsingen ein…und die Stimmung war gelöst. Nicht nur beim „O mein Papa“, auch bei andern beliebten und bekannten Liedern bewegten sich die Lippen, und es kollerten da und dort Tränchen über die Wangen der Altersheim-Gäste. Schön doch, den Betagten und Pflegebedürftigen mit unserem Gesang Freude zu bereiten und Erinnerungen, Emotionen auszulösen.

 

Nicht gerade Emotionen, aber mindestens einen Denkanstoss löste Werner an der letzten Probe vor den Sommerferien aus mit seiner Frage: Wisst ihr, wie viele Proben wir im Jahr haben? Grosses Hirnen! 29 in 52 Wochen! Alle staunten wie wenig. 43 Proben sind es im andern Chor wo Werner singt, 40 Proben hatte der Märando, sagte Bruno. Die Gründe der wenigen Proben kennen wir: 2 Monate Winter-Pause, Ferien, GV und Maibummel je an einem Dienstag. Werner bat, sich im Vorstand Gedanken darüber zu machen.

 

Es war am Morgen des 1. August ein weiser Entscheid der Festverantwortlichen, die 1. Augustfeier statt auf dem schönsten Platz am Ottenberg mit Weitsicht ins Thurtal, in der „Weitsicht“ anzuberaumen. Und die Befürchtung, weniger Leute bewirten zu dürfen, traf nicht ein. Sie strömten herbei - draussen strömte es zwar nicht, aber es fiel ein leichter Regen. Rund 250 Leute kamen in die Mehrzweckhalle. Waren es der Festredner Ständerat Roland Eberle, waren es eher die Gratis-Würste, oder war es einfach der Patriotismus, der die Leute zur Feier bewegte? Wir, als diesjährige Festwirtschaftsbetreiber, freuten uns über den guten Besuch. Das Grillieren klappte, Hans Häsler’s Buschtrommel-Steaks waren fein - mussten aber der Gratiswürste wegen so richtig an Mann und Frau gebracht werden -, der Service lief rund, die Gäste waren sehr zufrieden mit uns….und wir durften zufrieden sein mit dem, was in unsere Kasse floss! Zwischen Service, Ansprachen und Treichler ernteten wir unseren Gesangs-Applaus für: Le Ranz des Vaches und den Rugguserli-Blues.

 

Hoppla, da ging etwas während der Sommerpause bei Karin! „Häsch e neus Buech?“, zündete da so eine  - sonst - nette Alt-Zwischenruferin an der ersten Probe nach den Sommerferien! Neue Lockerungs- und Verrenkungsübungen, neues Einsingen, brachten Körper und Stimme wieder in Schwung. Abwechslung macht nicht nur das Leben, auch das (Ein-)Singen spannend. Und eine spannende Zeit stand uns auch bevor. Neue Lieder für unser Konzert im November 2016 wurden angesungen, und die Lieder fürs Herbstkonzert mit der Musik Märstetten eingeübt. „When the Saints“, aber vor allem „Moment for Morricone“ hielten uns bis zum Konzert voll auf Trab, und unsere eigenen Lieder „trappelten“ hinten nach.

 

„Bewegt unterwegs“, das waren wir - ganz nach Heike’s Motto - am Sonntag, 6. September, auf unserem Chorausflug. Der Ausflug hätte auch unter dem Titel „Entführung in andere Welten“ stehen können. Da war in Schwänberg - eine der ältesten urkundlich erwähnten Siedlung im Appenzellerland - die geschichtliche Welt des dreissigjährigen Krieges (1618-1648), als der Arzt und Söldnerhauptmann Conrad Zuberbühler das sehenswerte Rathaus - das nie eines war - erbauen liess. Und da war das Rutenkaminhaus mit seiner über 600-jährigen Geschichte. Bewegt entführt wurden wir dann von Heike in die romantische Wissbachschlucht, über Holzstege und eine gedeckte Holztreppe, vorbei an Wasserfällen, Nagelfluhhängen, durch eine Felsenge, vorbei an kleinen Weihern und idyllischen Grill- und Rastplätzen…doch an einem Rastplatz liefen wir nicht einfach vorbei! „Sesam öffne dich!“…und Heike’s neuer, schwer beladener „Test-Rucksack“, wie sie ihn nannte, öffnete sich, und sie zauberte eigenen Holunderlikör, Traubensaft und Gebackenes zur Morgen-Vesper hervor! Gestärkt bewegten wir uns weiter, bis wir ob Degersheim in die besondere Klangwelt - und Welt - von Oliver Lüttin’s Klangarena entführt wurden. Thailändisch war der Zmittag, speziell und von einer eigenen Lebensphilosophie war Lüttin‘s Klangwelt-Einführung, sphärisch waren die Klänge und Schwingungen, die der Baumklangmusiker und Digeridoo-Lehrer aus seinen zu Klanginstrumenten ausgehölten und bespannten Bäumen aller Dimensionen trommelte und strich. - Der lieben Heike sei Dank für die Organisation des interessanten Ausflugs. Wohl die wenigsten kannten das geschichtsträchtige Schwänberg, die romantische Wissbachschlucht und die Klangarena des Oliver Lüttin. (s. auch Peter’s detaillierter Bericht auf der HP)

 

Ganz andere Klänge begleiteten uns an den Konzert-Proben mit der Musik. Da waren die lautstarken Trommler und die Wucht der Bläser. Dirigent Suso Stoffel dämmte die Musiker beim „When the Saints“ und beim „Morricone“ immer wieder ein und versuchte unsere Stimmen zu forcieren. Aber nicht nur die Proben mit der Musik, auch die eigenen Proben fürs Konzert machten uns zu schaffen, und beim „Moment for Mor-ricone“ gab’s bei uns oft „Moments of doubts“ (Zweifel), zudem kam das Üben unserer eigenen Lieder zu kurz. So flochten wir am 13.10. eine Herbstferien-Probe ein…und staune: nur gerade 4 fehlten! Grosser Moment dann am Herbstkonzert vom 22. November! Den Leuten gefiel das Konzert mit dem gemeinsamen Auftritt mit der Musik, und mit unserem Outfit brachten mindestens wir Farbe in den Saal. Leider wurden wir aber bei den gemeinsamen Stücken von der Musik, obwohl wir aus vollen Kehlen sangen, an die Rückwand geblasen, aber dies nur, weil Suso total ins Feuer kam und vergass, seine Musiker zu bändigen, was er sonst in den Proben und der Hauptprobe tat. So hörten uns dann angeblich, je nach Sitzplatz und Gehör (!), nicht alle gleich gut. Aber unser SOLO-Gesang kam gut an und war ein feiner Kontrast zur fulminanten Blasmusik. Freuen wir uns doch über den Pressebericht, in dem u.a. steht: Bravourös meisterten Dirigentin Karin Bonderer und ihre Sängerinnen und Sänger die nicht leichte Aufgabe, mit ihrem Chorgesang mit der klanglichen Übermacht des Blasorchesters mitzuhalten. - Was wollen wir noch mehr!?

 

Und so wie das Konzert mit diesen Worten für uns schön abgerundet wurde, rundeten wir - nach einer Zusatzprobe vom 1. Dezember - unser Chorjahr am 8. Dezember mit dem Schlusshock in der Märstetter „Sonne“ ab. Nur gerade 2 fehlten. Genossen - und herzlich verdankt - wurde Uli’s Apéro, offeriert aus Anlass ihres „Runden“, den sie dieses Jahr feiern durfte. Gut war der Znacht, das Geschnäder und Gelächter dem Lärmpegel entsprechend unterhaltsam…und unser Gesang klangvoll!!! - Es war ein Jahr mit anspruchsvollen, spannenden und fordernden Proben, aber auch mit vielen schönen, gemütlichen und interessanten Stunden. Danke, Karin, danke Euch allen. Freuen wir uns nun aufs Konzertjahr 2016!

 

Fredy Lüthy, Vizepräsident              

Ende Dezember 2015